That's
Racing!
Team Österreich (AUT) hat wegen Daniel Mayrs Sicherheitslinie-Cut
vom ersten Wertungstag einen Protest eingelegt, der jedoch
von der FAI Jury abgewiesen wurde. Nur der liebe Gott
weiß,
ob er wirklich die Linie überflogen hat oder nicht.
Um den Österreichern
endgültig den Spaß zu verderben, mussten sie
auf der Ergebnisliste lesen, dass auch Stefan Fraundorfer
einen Cut wegen Überflug der Sicherheitslinie im
3. Durchgang bekam. Er und sein Caller und TM Peter Meisinger
(AUT) sind fest der Ansicht, dass das unmöglich
sein kann und wir glauben ihnen das auch. Leider sind
die Kursrichter auch nur Menschen, Modellverwechslungen
sind leider nie ganz auszuschließen.
That’s
Racing!
Im Gegensatz zu Peter konnte man TM Ralf Metzger
(GER) bei der Mittagspause das erste Mal zufrieden
grinsen sehen. Entspannung macht sich breit, es läuft
gut im deutschen F5D Team. Diese günstige
Gelegenheit nutzte der stellvertretende Pressereferent
F5D zu einem Interview.
Zeit im Spiegel: Das Sommernachtstraum Interview
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Ralf Metzger,
erfolgreicher Team Manager der deutschen DAeC
F5D Nationalmannschaft (links), im Gespräch
mit dem stellvertretenden Pressereferenten F5D
Ralf Metzger (rechts). |
Stellvertretender
Pressereferent F5D Ralf Metzger (SP): Herr
Metzger, sind Sie zufrieden mit der bisherigen
Leistung Ihrer Piloten?
Team Manager F5D Deutschland
Ralf Metzger (TM) : Natürlich,
die Stärke des Deutschen Teams war schon immer
die Zuverlässigkeit. Eine WM entscheidet sich
nicht in den ersten Läufen. Die Oper ist erst
vorbei, wenn die dicke Frau gesungen hat.
SP: Wie ist die Stimmung im Team?
TM: Modellsportler sind Individualisten.
Wir haben das Problem, dass wir als Team starten
und gleichzeitig auch in der Einzelwertung. So
ist jeder Teamkollege gleichzeitig Konkurrent.
Das birgt natürlich Konfliktpotenzial. Dafür
ist die Stimmung sehr gut. Wir haben viel Spaß und
jeder ist für den anderen da. Ich bin sehr
zufrieden mit meinen Jungs. Markus, als einziger
Erfahrener, hat ja eher den Ruf ein Nervenbündel
zu sein, bring Ruhe und Gelassenheit ins Team.
Die Newbies schlagen sich großartig.
SP: Wie motivieren Sie ihr Team?
Es lastet ja doch ein großer Leistungsdruck
auf ihnen?
TM: Motivieren muss ich sie nicht.
Eher etwas einbremsen nicht zu früh zu viel Risiko
zu gehen. Pylonpiloten sind sensibel wie Rennpferde.
Da muss man lernen mit den unterschiedlichen Stimmungen
umzugehen, die analog zu den Rundenzeiten sind. Und
man muss wissen, wann man als TM lieber die Klappe
hält und sie vor sich hinschmollen lässt.
SP: Wie sind die Rahmenbedingungen
dieser WM?
TM: Der Wettbewerb selbst läuft
sehr rund, dank Marius Conu (CD), dem Tschechischen
Messteam und den vielen zuverlässigen und engagierten
Kursrichtern. Das Wetter ist inzwischen auch erträglich.
Wir hatten halt leider Pech mit der Unterkunft. Die
Veranstalter geben sich viel Mühe, aber stellenweise
knirscht es schon. Die Teams würden sich halt
ein Austragungsland wüschen, das schon Erfahrungen
mit Elektrowettbewerben hat.
SP: Hat das Deutsche Team einen
Materialvorteil?
TM: Nein, ich glaube nicht.
Unser Team hat etwas mehr Erfahrung im Ausreizen
des Antriebs. Über das Modell kann man nur
sehr wenig holen. Vom Datenblatt her sind Batleth
und Avionik, die meistgeflogenen Modelle, vermutlich
identisch. Das Handling ist etwas unterschiedlich.
Hier ist es natürlich vorteilhaft wenn Modell
und Pilot harmonieren. Bei den Antrieben sind
7 Zellen etwas leistungsfähiger, aber die
Zuverlässigkeit ist noch nicht 100% bewiesen.
Auch mit 18 Zellen lassen sich gute Zeiten fliegen.
SP: Vielen Dank für das
Interview und weiter viel Erfolg bei der Weltmeisterschaft!
TM: Danke. |
Impressionen
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Samuel ließ jeden
Piloten einen Poesiespruch auf seinen Flügel
schreiben. Es ist zu befürchten,
dass das fertige Werk aufgrund des Jugendschutzes
nicht veröffentlicht werden kann. |
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Einige Motoren des US-Teams.
Das mittlere ist unverkennbar ein Hacker B40. |
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Etwas Material und ein
paar Akkus. Nein, das ganze hat wirklich nichts mit
einer Materialschlacht zu tun, also bitte. So ein
bisschen Aufrüstung tut jedem gut! |
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Fraternisierung des Teams USA,
BEL und GER. Gott sei dank hat niemand
eine Videokamera dabei! An den Gesprächen
merkt man, dass einige Jungs zu lange von ihren
Frauen/Freundinnen getrennt sind. |
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Die beiden deutschen Nationalmannschaften
der Klassen F5B und F5D sitzen zusammen im Schatten
eines Pavillions. |
Das Rundentelegramm
Alle Deutschen flogen
in den heutigen 4 Läufen
konstant gute Zeiten. Es wurden nur saubere und konstante
Flüge teilweise durch den böigen, manchmal
sehr starken Wind ein wenig verzerrt.
Markus hatte in der 7. Runde Glück, dass er eine
schlechte Zeit mit Cut sich ersparen konnte, da er durch
eine Kollision im Flug (Mid-Air) einen Wiederholungsflug
(Reflight) bekam. Ein feindlicher „Avionik D-05“ des
belgischen Teams wollte die „ariane P6“ von
hinten auffressen, konnte sich aber nur in der Antenne
verbeißen. Das blieb glücklicherweise abgesehen
vom bereits erwähnten Reflight folgenlos.
Es läuft gut und wir hoffen, dass wir die begonnene
Aufholjagd morgen erfolgreich fortsetzen können.
Ein ganz spezieller Gruß an alle Leser da draußen
in good old Germany! Es freut uns sehr zu hören,
wie viele inzwischen unseren Blog hier verfolgen. Bitte
drückt
uns weiter die Daumen!!!
Euer Ralf, Marcel, Christian und Markus
DAeC F5D Nationalmannschaft
Stand:
22. August 2006 09:48 CET/UTC+2 |
FAI World Championships 2006 Class
F5D
Individual Results Round 1-8
Stand:
22. August 2006 22:09 CET/UTC+2 |
Editorial:
Alles nur eine Frage des Rhythmus.
Derzeit liegen unsere deutschen Radiocomandanten gut
im Rennen, was vor allem heißt, sie fliegen konstant.
Mit den ausstehenden 2 Reflights aus Runde 3 und 4 dürfte
sich das bereinigte Klassement nach 4 Runden so lesen:
Platz 1-4-7 für unsere Piloten. Wir wollen nichts
beschreien, aber damit liegen sie bereits nach Abschluss
des ersten Rennviertels auf WM-Kurs, was die Mannschaftswertung
anbelangt. Nur ja nichts beschreien, aber im Hinterkopf
notieren. Es beruhigt, wenn man merkt, dass
es dem Team insgesamt gelingt, sich vom Rest
des Feldes langsam abzusetzen.
Also nicht zu aggressiv fliegen, aber ja aggressiv
genug! Die Ballance halten und aufpassen, was das Wetter
macht. Kommt Wind auf, Propellersteigung runternehmen.
Sonst ist der Akku leer, bevor das Rennen beendet ist.
Bei Windstille und Sonnenschein die Akkus nicht zu
heiß laden,
jede Wind und Wetteränderung genau im Auge behalten,
Luftschraubensteigung
überprüfen, Schwerpunkt anpassen? Nur nicht
zu sehr ans Limit gehen, damit die Akkus nicht platzen.
Eine tägliche Gratwanderung auf einem verdammt schmalen
Grat.
Die heutigen Runden 5-9 sollten im Normalfall
kein Problem darstellen, weil die Jungs das Rennen einfach
"nur" laufen lassen müssen. Das sagt sich
so leicht, weil es so leicht ist. Genau das ist
das Erfolgsrezept der besten Piloten. Keine Selbstzweifel
aufkommen lassen und cool bleiben. Das Wetter ist nach
dem Durchzug der Regenfront endlich kühler
geworden, fast schon frisch im Vergleich zu den Vortagen.
Damit sollten die Temperaturprobleme, von denen speziell
Christian so arg gebeutelt wurde, erstmal der Vergangenheit
angehören.
Adé Höllenglut,
wir vermissen Dich nicht. Und komm ja nicht wieder!
|
Wettervorhersage Pitesti.
Die Maximaltemperatur von 27°C sollte einigermaßen
kalkulierbare Rennbedingungen schaffen. Quelle: Yahoo! |
Der Nutella-Fließfaktor
beim Frühstück dürfte also wieder
im Normbereich liegen, wenn unsere Jungs jetzt ihr Frühstück
zu sich nehmen. Ob der Kaffee besser geworden
ist, bleibt wohl eine unerfüllte Hoffnung. So eine WM
schlaucht ganz schön. Die Müdigkeit
schützt
einen zugleich vor übertriebener Nervosität.
So ein Körper
ist schon erstaunlich zäh. Vor dem ersten Rennen
eines jeden Tages ist zwar das Magenkribbeln da, aber
das legt sich schnell, zugunsten eines konzentrierten
Wettbewerbsrhythmus. Akku laden, zusammenschrauben, starten,
rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, landen,
69,5 Sekunden, null Cuts, prima, Flügel
abschrauben, Akku entladen. "Bringst Du meinen Sender
weg?" "Ja, mach ich." Der Helfer, das
alte Kamel, leistet Frondienste, der Radiocomandante
muss cool bleiben.
Zwischendurch sollte man
nicht vergessen, das Kamel anzuschnauzen. Macht
inhaltlich zwar meist keinen Sinn, hält aber das
Spannungsniveau auf dem Level für Siegertypen.
Intensive Gespräche
unmittelbar nach dem Rennen, wo in welcher Runde zu weit,
zu eng? Radiocomandante: "Den 3er habe ich zweimal
zu eng genommen, Halleluja, aber der Spitz, der hat 10x
gesessen, dass es kracht! Die Winktiere haben bestimmt
noch jetzt ganz feuchte Augen von meinem Flug. Aber die
Eikurven auf den 2er, an denen müssen wir noch arbeiten!
Das haute nicht hin, bei dem Seitenwind. Mannomann, fast
wäre
ich da beim Verkürzen reingeballert! Hast Du die
Böe
gesehen?" Der Helfer nickt und
spuckt konzentiert auf den Boden und sagt: "Ja,
scheiß
Böen." Widerspruch ist sinnlos, das nervöse
Gequatsche gehört dazu. Feindflugfieber. Das hier ist
die WM, kein Kindergeburtstag.
Die WM scheint sehr gut und straff zu laufen, so dass
es nur um eine Sache geht: In 16 Flügen darf sich
kein Top-Pilot mehr als zwei 200er Resultate leisten.
Daniel und Günther Mayr (AUT) haben jeweils schon
einen 200er in ihren Ergebnissen stehen. Das kann bei
noch 12 ausstehenden Runden noch eng werden, gleiches
gilt für Dan Kane (USA). Ein 200er geht so verdammt
schnell, man muss aufpassen. Nur ein einziger unbedachter
Sicherheits-linienüberflug
im Landeanflug und Du bist raus aus dem Rennen um die
Top-Plätze. Die Steppenlandschaft der Walachei hat ihre
eigenen Gesetze.
Euer Presseordinariat
Stand:
22. August 2006 02:45 CET/UTC+2 |
Letztes Update: 23. August 2006 12:50 CET/UTC+2
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