"Quickee
500" und Omas Schrankwand
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Rennsonntag:
Bernhard fully loaded! (hs) |
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Die Quickees flogen ihre erste Runde. Nico Hensen überraschte
in Runde 1, Gruppe 4 gleich mit einer Superzeit: 94,0 Sekunden
in der Klasse "Quickee 500". Die Modelle wirkten
in ihrer klobigen Form grobschlächtig, aber hatten
ihren eigenen Charme. Der Gegenentwurf zu modisch: hübsch
eckig und kantig. Vorne der unverkleidete Motor an einem
robusten Kastenrumpf und ein Rechteckflügel drangeschraubt.
Kein Schnickschnack, Flugmodellbau auf das Wesentliche
reduziert.
Bei der Landung kommt der alte Fliegerspruch wieder zu
Ehren: "Das Spornrad rattert, der Motor kotzt, gleich
wird die Kiste hingerotzt!" Pardauz und die Landung
hat gesessen. Roh, martialisch. Östrogenbefreite Zone.
Männerland.
Roland Dieterle (midgetmustang) setzte voll auf Purismus.
Er baute aus 0,8er Sperrholz einen Flügel und beließ "Omas
Schrankwand" konsequenterweise im Rohzustand. Ein
Grundschliff musste reichen. In Runde 1 flog er seinen
ersten "UHU", eine Zeit unter hundert
Sekunden. Der Flieger hatte nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler.
Was an Sperrholz am Flügel zu viel war, wurde in der
Mitte durch Mut und unerschütterlichen Glauben zusammen
gehalten, nicht etwa durch unsinnige GFK-Verstärkungen.
Wiegt ja alles! In Runde 4 kam das, was kommen musste.
Die einschlägige Erfahrung. Roland meinte dazu nur
lapidar: "Da die Flügelhälften nahezu massiv
sind, haben die das Abmontieren gut überstanden. Ein
wenig Epoxyleim und diesmal 5 Lagen Glasgewebe werden hoffentlich
halten." (Quelle) Fester
Glaube soll demnächst durch 5 Lagen GFK und festen
Glauben ersetzt werden. Ob das hilft?
Die "Quickee
500" Gang beim Gruppenfoto. Rechts unten im Bild
die Reste von "Omas Schrankwand". Heimwerker-Tipp:
Roland, daraus müsste sich doch ein hübsch
schnittiges Schuhregal bauen lassen?! (al) |
Das Rennen ging weiter, Runde für Runde wurde abgespult.
Die Runde 5 wurde am Sonntagmorgen eröffnet. Platz
1-3 trennten keine 2 Sekunden, die Quickees lagen dicht
beieinander, der Sieger stand noch nicht fest. Dieterle
hatte durch den Zerleger einen 200er und dazu noch einen
Cut aus dem 3. Lauf auf seinem Konto. Nico hatte auch einen
200er wegen verpatztem Start und einen Cut aus Runde 4.
Kein Fehler mehr erlaubt! Ralf Freckmann hatte als einziger
Pilot noch keinen 200er geflogen. Er lag in Führung
und hatte freies Schussfeld, während der Rest aus
taktischen Gründen vorsichtiger fliegen musste, um
nicht in der Wertung nach hinten durchgereicht zu werden.
Roland Dieterle (mit Ersatzmodell) und Ralf Freckmann
starteten zusammen in Gruppe 2, Runde 5. Sie knatterten
in einem sehenswerten Parallelflug um den Kurs und überquerten
zeitgleich mit 97,7 Sekunden die Ziellinie! Aber noch war
nichts entschieden. Nico musste sich nun für "Sekt-
oder Selters" oder den Sicherheitsflug entscheiden.
Ein Flug wie in Runde 1 hätte ihm den Sieg gebracht.
Nico flog mit etwas Respektabstand um die Pylone und sicherte
sich mit einem gewerkschaftlich garantiert cutfreien Flug
99,0s den 3. Platz. Der Sieger hieß damit Ralf Freckmann!
Ralf hat schon einige Jahre F3D Erfahrung auf dem Buckel.
Nach einem kurzen Intermezzo bei "Reno Racing" (DMFV)
hat er jetzt wieder nach Hause gefunden. Er flog mit einem
Leihmotor souverän auf Platz 1!
Quickee
500 (v.l.): Bernhard Onken, 3. Nico Hensen,
2. Roland Dieterle, 1. Ralf Freckmann und Achim Schaller
(DAeC F3D Fachreferent). (hs) |
Verstehe einer "Quickee 500 Sport"?!
Nach der Lektüre sämtlicher Ausschreibungen
war klar, dass hier etwas im Gange war, was nur Insidern
bekannt war. Nach Lauf 1 wurde ein Zeitunterschied von
10-15 Sekunden zwischen Sportlern und Nichtsportlern deutlich.
Zugunsten der Nichtsportler wohlgemerkt. Hurra, der Abend
vor dem Fernseher bei Chips und Bier ist gerettet. "No
Sports!" macht definitiv schneller! Was ist da los?
Die Modelle der Klasse "Q500" und "Q500
Sport" sind identisch. Der Motor ist kein "Rennmotor" im üblichen
Sinne, sondern ein "Serienmotor". Beispiel: Ein
Nelson ist in der Klasse "Q500 Sport" nicht zulässig,
ein 6,5er OSMax dagegen wäre zulässig. Seitenauslass
und Drosselvergaser sind natürlich obligatorisch.
Die Steuerzeiten dieser Motore liegen im Rahmen dessen,
was im täglichen Flugmodellbetrieb üblich ist,
so dass die Drehzahlen bei 15.000-16.000 Umdrehungen liegen.
8,75-10 Zoll Propeller wurden geflogen, aber die Durchmesser
waren noch nicht festgelegt.
Zum Modell ist zu sagen, dass die "Cobra 500 " von
Robbe leider aus dem Programm genommen wurde, nur Restbestände
sind noch erhältlich. Es soll jedoch ein Nachfolger
in Planung sein, wie man so hört. Daher sind intensive
Diskussionen im Gange, was in Zukunft in dieser neuen Klasse
passieren soll, die insgesamt relativ seriennah und damit
einsteigerfreundlich werden soll. Mehr dazu ist im Forum
von RC-Network nachzulesen.
Wie es in neuen Rennklassen üblich ist, waren die
Zeitabstände der Teilnehmer sehr deutlich. Thomas
Müller (429,5) gewann überlegen mit 68,7 Punkten
Abstand auf den zweiten Marcus Beckmann, gefolgt von Timo
Sellmann auf Platz 3. Wie sich diese junge Klasse in Zukunft
entwickeln wird bleibt abzuwarten, aber die Anfänge
waren vielversprechend.
Quickee
500 Sport (v.l.): Bernhard Onken, 2. Marcus
Beckmann, 1. Thomas Müller, 3. Timo Sellmann
und Hans-Joachim "Achim" Schaller. (hs) |
F3D und das One-Way-Ticket nach Wakaluba
Weiter ging es mit F3D. Der Kontrast war sehenswert: Ästhetisch
runde Verkleidungen, so weit das Auge reicht. Ein etwas
bulliges Aussehen und was für ein entzückendes
Geräusch, wenn der Motor läuft! Man weiß wieder,
wozu man Ohren hat. Sandra und Patricia aus dem F5D-Lager
waren sich einig, als sie die verzückten Augen ihrer
Männer sahen. Ein derartiges Modell in der Familie
wäre ein ernsthafter Trennungs- respektive Scheidungsgrund!
Vize und Brettermeier sind auf ewig verdammt, F5D zu fliegen.
Der Sound hat wirklich etwas Beeindruckendes. Wenn diese
Riesendrachen den Breitpylon umrunden und dabei den Erdboden
erzittern lassen, bleibt kein Auge trocken. Die Landungen
sind sehenswert. Gewicht und ausgefeilte Aerodynamik lassen
die Modelle bei der Landung mit abgestelltem Motor endlos
gleiten, kein Vergleich zu Q500.
Rückenwind beim Start. Leute mit Muskelpaketen waren
gefragt. Eine Glanzleistung für Bodenturner und Artverwandte.
Von der Stärke des Rückenwindes her war F3D absolut
am Limit, weil die Luftschrauben erst bei ordentlich Fahrt
Schub entwickeln. Die Modelle werden im Bodenstart regelrecht
geschubst, dass es mehr einer Art Boden-Handstart gleicht.
Im ersten Lauf schlug die Technik und alle F3D-Heiligen
gleichzeitig zu. Nur 3 Piloten bekamen überhaupt eine
Wertung zustande, wobei Achim Kaiser (66,4s), und Dietmar
Morbitzer (67,4s) als einzige mit weißer Weste blieben.
Kein Cut. In Runde 2 bewiesen die anderen Piloten, dass
sie es besser können und Achim Schaller setzte mit
einer 63,9s Runde eine Duftmarke, die erst in Runde 5 von
Achim Kaiser mit 63,7s geschlagen werden sollte.
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Wo liegt
eigentlich Wakaluba? (hs) |
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Einmal Wakaluba bitte - ohne Rückfahrt!
"Wo liegt Wakaluba?" Gerald Coors konnte kaum glauben, dass ein Zuschauer
ihm ernsthaft diese Frage stellte. Wer nicht weiß, wo "Wakaluba" liegt,
findet hier
die Antwort.
Hätte Gerald geahnt, dass sich sein MB-40 an diesem
T-Shirt ein Beispiel nehmen würde, er hätte sicherlich
ein anderes T-Shirt angezogen! Sein Motor entschied sich
für einen Kurzurlaub auf Wakaluba, anstatt weiter
Frondienste in der Schnauze seiner "Dago Innovation" zu
leisten. Der MB-40 ging mitten im Rennen ein. Es war wie
immer: Ging zunächst tierisch ab und löste dann
das One-Way-Ticket nach Wakaluba.
Ob eine neue Laufgarnitur das Ding je wieder zum Leben
erweckt, ist noch nicht ganz sicher. In jedem Fall sollte
er dieses T-Shirt zu Hause lassen, wenn er erfolgreich
an der F3D WM teilnehmen möchte! Die F3D WM findet
vom 27.08-04.09.2005
in St. Martin-Le-Beau, Frankreich statt und neben Gerald
werden die deutschen Farben von Georg Schickel und Norbert
Proschka vertreten.
Auffällig waren die für F3D-Verhältnisse
ungewohnt vielen Cuts aller Piloten, aber das könnte
auch etwas mit den ungewohnten Windverhältnissen zu
tun gehabt haben. Und sonst? Das WM-Team hat sich nicht
gerade mit Ruhm bekleckert. Die Konstanz lag irgendwo zwischen
Scherfede und Wakaluba, wobei Wakaluba vermutlich näher
lag. Es kann also nichts mehr schief gehen. Deutschland
wird Weltmeister! Es war nur die klassisch verpatzte Generalprobe.
Die Jungs wissen nun, was zu tun ist und damit stehen die
Chancen gut, dass sie auf der WM etwas zustande bringen
werden. Daumen drücken!
Das Siegertreppchen in Scherfede musste deswegen möglichst
WM-Team befreit bleiben, alles andere wäre ein schlechtes
Omen für die WM gewesen. Lediglich Proschka flog mit
seiner "Fago" in Schweinchenrosa auf Platz 3,
aber das zählt nicht - allein der Farbe wegen.
F3D (v.l.):
Bernhard Onken, 2. Dietmar Morbitzer, 1. Achim Kaiser,
3. Norbert Proschka und ganz überraschend schon
wieder Achim! (hs) |
Bodenturner und Speerwerfer
Beim Start der Elektroklassen gingen zunächst die
Frührentner ins Bett, weil man endlich wieder in Ruhe
schlafen konnte. Abgesehen von der Akustik gibt es aber
noch einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen den
Elektro- und Verbrennungsmotor-Pylonklassen: die Startmethode.
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Bodenstart
in der Klasse F3D. Am Boden knien bzw. liegen
die Helfer, die die Modelle in Richtung von Pylon
Nr. 1 freigeben. An der Bauchlage nach dem Freigeben
erkennt man, dass das eine beinharte Bodenturnübung
ist, die bei Rückenwind wirklich Muskeln
erfordert! So sieht ein Boden-Handstart aus. (rm) |
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Sind
sich die F3D und F5D Pylonpiloten nicht über
die Flugrichtung auf dem Kurs einig oder was
ist da los? Der Pylon im unteren Bild ist der
Pylon Nr. 3. Der Handstart des Helfers, der einem
Speerwurf gleicht, erfolgt in Richtung des Breitpylon. (hs) |
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Die Modelle mit Verbrennungsmotor starten im Bodenstart
ausschließlich auf den Pylon Nr. 1 zu. So steht es
im F3D Reglement. Der Kurs sollte entsprechend aufgebaut
werden, dass beim Start Gegenwind herrscht. In Scherfede
war das nicht möglich, so dass mit phasenweise kräftigem
Rückenwind gestartet werden musste. Die Modelle klebten
so förmlich am Boden, mussten von den Piloten zum
Teil regelrecht hochgerissen werden. Es waren kräftige
Bodenturner gefragt. Es gab jedoch nur wenige Ausfälle
direkt beim Start.
Bei den Elektropylonklassen startet man im Handstart grundsätzlich
gegen den Wind. So steht es im F5D Reglement. Bei Wind "von
hinten" wird einfach von der Startlinie weg in Richtung
des Breitpylon gestartet und dann mit einer Linkskurve
auf den Kurs eingedreht. Deswegen sah man in Scherfede
zwei unterschiedliche Startrichtungen: F3D, Q500, Q500
Sport im Bodenstart mit Rückwind auf Pylon Nr. 1,
F5D und F5D-Limited mit Gegenwind im Handstart auf Pylon
Nr. 2/3. Dadurch waren die Zeitenunterschiede etwas zugunsten
der Elektroflieger verschoben. Der direkte Start in den
Kurs kostet jedoch nur 0,5 bis 1,5 Sekunden gegenüber
dem Einflug mit der Kehrtwende am Breitpylon.
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Die Gewinner
der Veranstaltung waren neben den Piloten natürlich
die Zuschauer. Abwechslungsreiche und enge Rennen
in 5 Pylonrennklassen waren ein ganz besonderes
Erlebnis. (rm) |
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Die Runden wurden immer in derselben Weise abgespult:
Es begann mit Quickee 500, dann flog F3D und anschließend
F5D gemischt mit F5D-Limited. So wurde Runde um Runde geflogen
und die Zuschauer bekamen ein abwechslungsreiches und spektakuläres
Pylonrennen zu sehen. Die Gewinner waren die recht zahlreich
erschienenen Zuschauer! Durch die Mischung der Klassen
war es ein kunterbuntes Bild von leise bis laut, von rund
abgeleckt bis scharf und kantig.
F5D: Akkufreud und Akkuleid
Das Rennen war kaum gestartet, da hing
eine lahme Krücke mitten im Kurs. Mit einem scharfen
Blick erkannte man den "Avionik D-05" vom Vize
an der Luftschraube hängen, wie ein Ferkel am Gesäuge
der Sau. Nanu, Vize hatte doch extra neue Akkus für
Scherfede geordert? Der Akku war von Vize zu hart drangenommen
worden für sein Alter. Vize wurde seinem alten Spitznamen
mal wieder gerecht: Ferkelwämser (s. "Wämsen").
Platz 7 am Ende für ihn.
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Vize
und seine Oma. Oma hat als amtierender WC eine
Wildcard für die WM, Vize muss sein Ticket
noch lösen. Oma war wieder am schnellsten:
66,0s! (rm) |
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Hoher
Besuch: Reinhard Liese ließ es sich nicht
nehmen, dem Pylon-Mutantentreffen einen Besuch
abzustatten. Der F3B Weltmeister von 1987 ist
im Anschluss nach Finnland zur diesjährigen F3B
WM gereist. (hs) |
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Gibt es hier noch Koteletts?
Nein, die Steaks waren aus. Der Mann am Grill vom MFC war
ausverkauft. Der Schweiß stand ihm noch auf der
Stirn, hat ganze Arbeit geleistet. Da blieb nur die Hoffnung
auf die Koteletts im Rennen. Schauen wir mal, was die Frischfleischabteilung
aus Perg noch zu bieten hat. Wenn die weich würden,
gäbe es Futter für's Presseordinariat. Aber
da war nichts. Die "Koteletts" hatten die Technik
fest im Griff und ließen es richtig krachen. Rache
für Perg.
Während Metzger dank seines erfolgreichen Batleth-Verleihs seine
Finca auf Mallorca plant, hat Christian "Grillmeister" Rößler
ernsthafte Ambitionen, dem Rest der Welt zu zeigen, was
sein durchgebratenes schwarzes "Kotelett" so
anrichten kann. Dagegen hatten lediglich Daniel "Frühsport" Mayr
und das Wanner Einwände. Wanner hatte bis zum letzten
Flug nur einen Cut kassiert. Da kann man in Lauf 5 was
riskieren! Und Wanner hat was riskiert. Es wurde ein Erdbeben
in Scherfede zwischen Pylon Nr. 2 und 3 gemeldet. 2,5 auf
der nach oben offenen Richterskala. Er musste Buße
tun, sammelte die Trümmer ein und landete zusammen
mit seiner "ariane P6" auf Platz 3.
Fünf Durchgänge bedeutete zugleich nur ein Streichresultat
für die Piloten. Wehe dem, der früh im Rennen einen
200er kassierte! Christian Rößler holte sich seine
200er Hypothek gleich im ersten Lauf. Vor dem letzten Lauf
lag er zwar knapp vorne, aber ein zweiter 200er wäre
das definitive Aus gewesen. Christian war vor diesem 5. und
letzten Lauf mindestens so nervös wie bei seinem Debüt
in Weilheim 2002. Das Ergebnis zählt, er zitterte sich
nervös um den Kurs. Die Uhren blieben bei 69,5 Sekunden
stehen. Nun die bange Frage nach den Cuts. Spitzpylon kein
Cut! Auf dem Rückweg vom Flugfeld bei den Wachhunden
vom Breitpylon nachgefragt. Nur 1 Cut! Reicht das? Es reichte.
Rößler hatte gewonnen!
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Grillmeister
Christian Rößler
im Goldrausch (rm) |
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Well Done, Grillmeister Rößler!
Es war sein erster Sieg in der F5D Bundesliga. 5
Flugzeiten unter 70 Sekunden waren die Ausgangsbasis für
diesen Sieg, wobei lediglich die Cuts Schönheitsfehler
bei der ansonsten makellosen Leistung waren. Frühsport-Mayr
hielt sich mit einer 70,1 Runde schadlos und legte nach dem
Sieg in Perg nach: Platz 2! Wenn er vorhaben sollte, diese
Form zu konservieren, dann wird die WM 2006 eine spaßige
Angelegenheit.
Deutsche Meisterschaft F5D 2005 und WM-Qualifikation
Die Plätze 1 bis 4 in der DM und damit die Nationalmannschaft
stehen beinahe fest. Marcel Kremer könnte zwar noch
mit einer 99,15% Wertung in Nördlingen in die Nationalmannschaft
rutschen, aber dann müsste Vize zugleich patzen. Hier
die Tabelle zum Zwischenstand.
Das Rennen um die Plätze 1-3 ist jedoch
noch völlig
offen. In Nördlingen wird der große Showdown
sein. So spannend war die DM schon lange nicht mehr!
David Dzida überlegt derweil ernsthaft, ob er für
Tschechien an der WM teilnehmen soll. Als Edelhelfer von
Wanner ist er sowieso vor Ort, also warum nicht mitfliegen?
Das wäre was: Deutschland zusammen mit Protektorat
Böhmen und Mähren - ähem - Tschechien gegen
den Rest der Welt! Sofern Jens Bartels seine Wildcard wahrnimmt,
sieht das deutsche WM-Team für 2006 so aus: Jens Bartels
(WC), Christian Rößler (GER), Markus Wanner(GER)
und Dirk Belting (GER).
F5D (v.l.):
Bernhard Onken, 2. Daniel "Frühsport" Mayr,
1. Christian "Grillmeister" Rößler,
3. Markus Wanner, Jens Bartels (DAeC F5D Fachreferent)
und Achim Schaller. (hs) |
Gestapelte
Koteletts und auch noch verdammt erfolgreich! Platz
1 in der Klasse F5D mit Christian Rößler
(der schwarze "Batleth" in der Bildmitte)
und Platz 2+3 in F5D-Limited mit Ralf Metzger und Hans-Georg
Rößler mit dem "Batleth L". Nur
Paul konnte den totalen Sieg des Kotelettstapels verhindern! (rm) |
F5D-Limited: Der Zentimetertiger gegen die Koteletts
Das Rennen lief. Siegmann flog mit seinem Brechmittel "Vampire
V5" ätzend schnell, aber beruhigend weiträumig
um Pylon Nr.1. Ohrem war sich nicht sicher, ob er das Einleiten
auf Pylon Nr. 1 nicht besser direkt in eine Befehlskette
mit dem Ausleiten von Pylon Nr. 3 stellen sollte. Landschaftlich
schön das Ganze, nur am Breitpylon und auf der Geraden
angsteinflößend. Da wartet noch Entwicklungsarbeit!
Im selben Lauf unterwegs waren Paule mit seinem Tokoturnleftoloschi
oder so ähnlich und Metzger mit seinem "Batleth
L". Was ist ein "Batleth L"? Ein in den
Negativformen gebauter "Batleth" nach F5D-Limited
Reglement. Dünnes Balsa oder Abachi auf der Innenseite
mit Gewebe belegen und in die Negativform saugen. Danach
klassisch weiterbauen und am Ende bebügeln. Der Vorteil
im Rennen gegenüber dem Turn-Left-Flügel war
trotz Snap-Flap (Quadroflap!) relativ klein, auch wenn
die Wenden knackiger aussahen. Die engere Wende kostet
etwas Speed, so dass sich
Gewinne und Verluste wohl die Waage halten.
Diese Gruppe war unterhaltsam, weil diese beiden um Platz
1 und 2 kämpften. Metzger hatte sich vorgenommen,
sauber zu fliegen und leistete sich als einziger Pilot
keinen Cut. Hans-Georg Rößler belegte am Samstagabend
mit seinem "Batleth L" Platz 3, Siegmann Platz
4. Die Bande dahinter lag jedoch zugleich in Lauerstellung,
um Platz 4 einzunehmen. Ein knappe Angelegenheit.
Hansen wagte den Angriff auf Platz 4. Er legte an, dem
Blutsauger zu zeigen, was eine Harke ist. Schlief hatte
andere Sorgen: Wie knacke ich die 100s-Schallmauer? Prinzip: "Wenn
ich schon nicht gewinnen kann, dann bügele ich wenigstens
die 100." Das war der Angriff auf Platz 2. Schlief
ging volles Risiko, kassierte dabei leider seinen zweiten
200er. Schlief flog zwar anschließend eine 111 inklusive Cut,
also Flugzeit 100 Komma irgendwas. So nah war er noch nie
an seinem Uhu. Statt Platz 2 lag er aber nun auf Platz
8, dank der beiden 200er. Armer "Mr. Extase" Schlief!
Nun lag auch noch zu allem Übel ein unsäglicher
Nurflügel im Endklassement vor ihm. Der Tag wäre
endgültig gelaufen, gäbe es nicht Paul.
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Eye of
the Tiger: Paul Schreiber
ließ es krachen und der Konkurrenz keine
Chance. (hs) |
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Wer ist Paul?
Vor der finalen Grillrunde durch die "Koteletts" konnte
uns nur ein Mann retten: Paul. Wer ist Paul? Modell und
Pilot sehen immer aus wie auf Diät. Aber heute schien
er nicht "Du darfst", sondern einen Tiger gefrühstückt
zu haben. Da gab es nicht viel zu lachen. Unser Metzgermeister
mit der Finca bemerkte dazu nur: "F5D-Limited ist
schwerer als ich dachte. Da kämpft man nicht mehr
nur, um das Modell überhaupt auf den Kurs zu bekommen,
sondern es geht um jeden Zentimeter." Recht hat er,
der Metzger. Gegen Paule war kein Durchkommen, er hatte
sein Zentimetermaß ausgepackt und machte keine Anstalten,
es vor dem letzten Lauf wieder einzupacken. Alles in allem
eine astreine Leistung. Er wurde absolut verdient vorzeitig
1. Deutscher Meister in F5D-Limited 2005 mit der Maximalwertung
von 200 Prozentpunkten! Herzlichen Glückwunsch!!!
F5D-Limited (v.l.):
Bernhard Onken, 2. Ralf Metzger, 1. Paul Schreiber,
3. Hans-Georg Rößler, Jens Bartels und Achim
Schaller. (hs) |
Was war an neuen Gesichtern vertreten? Steffen Pitterling
tat das, was ihm in Uelsen durch einen technischen Defekt
versagt blieb. Er landete bei seiner Wettbewerbspremiere
auf Platz 10. Volker Brill war das Gegenstück dazu:
Wettbewerbserfahrung in verschiedenen Klassen (u.a.
F3K), aber zum ersten Mal bei F5D-Limited dabei. Trotz
der ungewohnten Flugaufgabe belegte er durch konstantes
Fliegen Platz 6, direkt gefolgt von Dennis Schulte Renger
mit der "Gummikuh", der sich mit dem Leihmodell
ja erst am Samstagmorgen vertraut machen konnte. Andre
Noy und Lars Wenckel komplettierten die Newbies, wobei
Andre mit 111,3 Sekunden im 4. Lauf eine unglaubliche Zeit
vorlegte, die auch von vielen alteingesessenen Piloten
mit ihren "Turn Left" nicht erreicht wurde. Er
ging auf volles Risiko, kassierte dafür drei 200er,
aber platzierte dazwischen staubtrocken diese Topzeit.
Ein Racer, wie er im Buche steht!
Es tut sich was bei F5D-Limited. Alte F5D Hasen fliegen
genauso mit wie Leute, die einfach mal schauen wollen,
ob die Jungs da wirklich verrückt sind. Für Nördlingen
haben sich schon neue Interessenten gemeldet, die "mal
so" mitfliegen wollen. "Mal so" ist ein
weitverbreiteter Irrtum. Auf den Pylonvirus ist Verlass!
Fazit Scherfede 2005
Unser Dank gilt allen, die diese Veranstaltung
möglich gemacht haben und insbesondere den unermüdlichen
Helfern des MFC Scherfede e.V.! Es war hoffentlich nicht
das letzte Treffen des fliegenden Klassenzimmers.
Euer
F5D.org Presseordinariat
Fotos: Ralf Metzger (rm), Hartmut Siegmann (hs), Andreas
Lauterbach (al) und Achim Schaller (as) |