Die Akkuschlacht -
der Wahnsinn!
Wege aus der Energiekrise: 10xFAUP oder 7xGP3000?
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The Home of the FAUP's. Eine
Temperkammer für Akkus!
7xGP3000 genießen die Gastfreundschaft
im FAUP Haus.
Jetzt wird es heiß hier! Die
Akkus werden auf rd. 70°C Betriebstemperatur vorgeheizt,
damit die ersten Runden nicht unter der Aufwärmphase
der NiMH Akkus leiden. Der Lebensdauer der Zellen
ist nicht nur diese Behandlung extrem abträglich,
der hohe Strom erst Recht. Ganz klarer Fall: Die
NiMH bieten derzeit die größte Leistung aufgrund
ihrer anderen Temperatur- und Gewichtscharakteristik,
aber sie sterben den schnellen Akkutod. Keiner
dieser Akkus überlebt 10 Zyklen, typischerweise
3-6 Zyklen. Man kann getrost von Einwegzellen
reden.
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Blicken wir mal Jahre zurück, in die F3B Szene. Damals
gab es dort etwas, was es heute nicht mehr gibt: Gorilla-Winden
und Natoblöcke im Doppelpack. Warum gibt es die nicht
mehr? Irgendwann bewirkte Ralf Decker die Einsicht, dass
es keinen Sinn macht, mit Tiefladern auf den Platz zu
fahren, nur weil man die Windenakkus nicht mehr tragen
kann. Das war kurz vor der Zeit, in der man anfing, vor
Ort Betonblöcke zu gießen, um die Umlenkrollen im viel
zu weichen Erdboden zu befestigen. Jeder Erdboden abgesehen
von blankem Fels war damals "zu weich". Die Modelle wogen
bald 3kg, allein weil die Monsterwinden ein 2,7kg Modell
bei Windstille zerreissen konnten, ohne in die Gefahr
zu geraten, an ihre Leistungsgrenzen zu kommen. Dann kam
das Weak-Link, später die Normwinde und damit begann Jahre
später der Rüstungswahn im Bereich der Windenseile. Insgesamt
aber haben die Normierungen dazu geführt, dass man wieder
mehr dazu kommt, was man eigentlich will: fliegen statt
wettrüsten.
Wir reden über den allgemeinen Wahnsinn. Und damit sind
wir beim Pylon angelangt und der aktuellen Entwicklung
im Akku-Sektor. Der Einheitsmotor und die Einheitsluftschraube
existieren de facto und die heißen Hacker B40 und CAM
Prop 4,7". Bleibt nur noch das Akkuproblem. Bezogen auf
Pylon könnte man das Weak-Link fordern, ein Seilstück,
was in den frühen 90ern bei den F3B-lern die Zuglast im
Seil limitierte. Auf Pylon bezogen heißt das, dass man
zwischen Akku und Motor ein 5cm langes Servokabel lötet
und schon ist die Leistung limitiert. Oder irgendwas
anderes, was Widerstand erzeugt.
Auf Dauer jedenfalls scheint diese aktuelle Akkuschlacht
im NiMH Sektor dem Sport in der Klasse nicht gut zu tun.
Ein Akku sollte ein Akku sein und keine Batterie, die
man wegwirft. Zum Glück ist derzeit noch der Flugstil
sehr maßgeblich, was die Flugzeit anbelangt. Aber es wird
ohne Frage die Zeit kommen, in der das nicht mehr der
Fall sein wird, wenn immer extremere Akkus eingesetzt
werden. Und dann gibt es nur noch einen Verlierer und
das ist der Sport! Sehr interessant war die Beobachtung,
dass man sowohl mit 7xGP3000 (u.a. Gerald Coors), als
auch mit 10xFAUP (u.a. Wanner) erfolgreich sein konnte.
Mit konventionellen NiCd konnte man ganz gut mitmischen.
Kein Grund panisch zum nächsten Modellbauhändler zu laufen
und FAUP zu kaufen, so weit ist es glücklicherweise noch
nicht.
Fotos von der Akkufront
Hier ein Blick in diverse Akkulager.
Es finden sich alle Akkutypen von 9xRC1600 (NiCd
4/5SC) über 7xGP3000 bis hin zu 10xFAUP (Bildmitte).
Die früher dominierende 7x2400er Sanyo findet
man heutzutage bestenfalls irgendwo in einer Ecke
herumliegen, sicher zu Unrecht, was ihre Haltbarkeit
anbelangt. Von der Leistung her sind die NiMH
Packs den NiCd klar überlegen, von der Haltbarkeit
ebenso gnadenlos unterlegen. Insofern ist der
Einsatz von NiMH Akkus vor allem eine Preisfrage.
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Die Akku(leichen)lager waren recht interessant anzuschauen,
es gibt die unterschiedlichsten Ansätze. Die Unterschiede
sind spürbar, in der Spitze kommt man aber um die NiMH
Akkus aufgrund der 425g Akkugewichtslimitierung kaum herum.
Insofern gehört die nähere Zukunft derzeit wohl den 10xFAUP,
obwohl die Lebensdauer inakzeptabel kurz ist. Direkt hinter
der Spitze aber sieht es anders aus, hier bringt jede
Stunde Training auf dem Flugfeld mehr, als der Unterschied
zwischen 9xRC1600 und 10xFAUP je sein könnte. Wer es nicht
unbedingt auf den Wettbewerbssieg anlegt, kann mit NiCd
sehr gut mitfliegen, die Unterschiede halten sich noch
in vertretbaren Grenzen.
Das Ende der Akkuschlacht?
In jedem Fall wird es interessant, wenn es um die Frage
geht, wie man diese Akkuschlacht sinnvoll beenden kann,
ohne den technischen Fortschritt im Akkubereich vollkommen
auszubremsen. Noch nie gab es in so kurzen Produktzyklen
dermaßen massive Leistungssteigerungen im Akkubereich.
Es dürfte also sehr schwierig werden, eine angemessene
Regelung zu finden, die Lebensdauer, Kosten und Entwicklungsfortschritt
unter einen Hut bringt. Sonst werden wir bald Einweg-Atomkraftwerke
im Taschenformat im Modell finden und spätestens dann
wird es ein sinnvolles Akku-Reglement geben. Mal sehen,
ob es so lange dauert. Mehr von der Akkufront demnächst
aus Kirchdorf...
Siegerehrung
Die Siegerehrung, von links:
David Dzida, Dirk Belting und Gerald Coors.
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Mit der Siegerehrung fand auch dieses Wochenende seinen
gelungenen Abschluss. Das ganze wurde untermalt von Dirks
Glücksschrei, als er bei der Siegerehrung aufgerufen wurde,
um die Ehrung für den Sieg entgegenzunehmen. Da freute
sich jemand über seine wirklich hervorragende fliegerische
Leistung an diesem Wochenende und das zu recht!
Was bleibt, ist die Erinnerung an eine sehr schöne Veranstaltung
mit vielen Teilnehmern und vielen netten Begegnungen.
Man braucht kein ausgemachtes Wettbewerbsmodell, um hier
mitzufliegen, der Spaß steht im Vordergrund! Wir sehen
uns in Kirchdorf
an der Iller (bei Memmingen)...
Ergebnisse 2. F5D Kaderwettbewerb 2003
Ergebnisliste 2. F5D - Kaderwettbewerb
2003 Freckenhorst/NRW
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