Es purzeln die Rekorde
Sonntag Morgen
Kurz bevor die Sonne aufging, verstummte die Musik aus
einem Bauernhof, in dem heftig und laut gefeiert wurde.
Er lag einige hundert Meter vom Flugplatz entfernt, dazwischen
lagen nur einige Äcker. Irgendwie hatte keiner den Nerv
dazu, quer über die Äcker zu dieser Party zu latschen
und so blieb einzig die Untermalung durch Musik, die bis
in die frühen Morgenstunden hinüber schallte. Es war alles
schrecklich kalt und feucht und zu allem Übel hatte ich
fürchterliche Kopfschmerzen. Also erst mal ab Richtung
Hütte, immer dem Kaffeeduft entgegen. Kaum angekommen,
wehte mir auch schon der Duft von frischen Brötchen und
Marmelade um die Nase. Richtig lecker! Natürlich hatte
ich Hunger und die Kamera im Auto liegen lassen, daher
hier nur das Foto vom schon wieder leeren Frühstückstisch.
Bernhard Onken stärkt sich mit
Kaffee, während Ralf Feuerbach ein Stück Zitronenkuchen
vernichtet. Das Frühstück war wirklich super,
einen ganz herzlichen Dank an den Verein für die
tolle Organisation!
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Erste Gruppe
Oben fliegt Dr. Speed (Martin
Schlief) mit dem LiftOff xxs, unten Paul mit dem
LiftOff xxs Flügel und Expresso Rumpf. Beide waren
ähnlich schnell, die Rennen stets spannend. Der
optimierte Flieger hatte vom Grundspeed die Nase
etwas vorn, was Dr. Speed mit seiner großen Erfahrung
nur zum Teil kompensieren konnte. Daran sieht
man, wie sehr es auf die Kombination von Können
und Material ankommt.
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Die Luft an diesem Morgen war recht ruhig. Schimpften
einige Piloten noch am Samstag über "dicke Luft", so war
dieser Eindruck am Sonntag verflogen, wie so viele andere
Eindrücke dem einen oder anderen Bier zum Opfer fielen.
Insgesamt ließ es sich zunächst ruhig an, es waren noch
3 Runden zu fliegen und gegen 11 Uhr begann dann die erste
Gruppe. Die LiftOff flogen gewohnt eng, aber diesmal haben
sie es definitiv übertrieben.
Die Rennen zwischen den beiden xxs von Martin und Paul
fielen immer extrem knapp aus, sie flogen die meiste Zeit
parallel um den Kurs. Manches Mal entstand der Eindruck,
dass Martin mit seinem xxs sich den Überholversuchen von
Pauls getuntem xxs (Expresso Rumpf, kleines Höhenleitwerk)
durch Cut zu entziehen versuchte, aber wie gesagt waren
das nur unbestätigte Eindrücke. So war es aber kein großes
Problem, beide Modelle im Flug an der Wende zusammen zu
fotografieren. Diesmal hatten die Winktiere definitiv
keinen Anteil an dem Parallelflug, es lief einfach so
und bot dadurch beste Unterhaltung, aber für Paul und
Martin offensichtlich nicht genug. Der Unterhaltungswert
ließ sich sicher noch steigern - nur wie?
Klare Sache: Combat. Nur ein Kontakt in der Wende kann
diesen nervigen Parallelflug des Kontrahenten beenden
und den Sieg in der inoffiziellen LiftOff xxs Wertung
erzwingen. Paul und Martin flogen ständig enger, beim
Zuschauen dachte man schon mehrfach, jetzt passiert es.
Aber sie hielten eine ganze Zeit lang durch, ohne sich
zu berühren. Dann kam, was kommen mußte: auf dicht folgt
zu dicht und ein kleiner Knall zeugte von einem Kontakt.
Die Inspektion nach der Landung ergab folgendes, recht
interessante Bild.
Links der Rumpf von Paul Schreiber,
rechts der Flügel von Martin Schlief. Man beachte
die fehlende Spitze an der Luftschraube und die
Macke im Flügel! Wirklich eine reife Leistung!
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Paul büßte die Spitze seiner Luftschraube ein und Martin
kassierte eine Macke in der Flügelspitze. Ein bißchen
mehr Abstand hätte sicher nicht geschadet, aber bei der
Aktion ist nichts weiter passiert. Beide flogen die Runde
ansonsten unbeeindruckt zu ende, nur Pauls Luftschraube
klang danach ein wenig unrund.
Die Rekordjagd - Weltrekord unterboten!
Der Unterhaltungswert war am Sonntag allein dank dieser
Aktion schon sehr gut, aber es gibt nichts, was sich nicht
noch steigern lässt. In der letzten Runde flog Christian
Rößler das, wovon viele träumen: endlich einen neuen Rundenrekord!
Leider ist das kein neuer offizieller Weltrekord, weil
das nur auf internationalen FAI Meisterschaften möglich
ist, aber immerhin! Eine super schnelle Zeit, die er mit
seinem Tokoloschi in die Luft gebrannt hat und die schnellste
Zeit, die je auf einem F5D Wettbewerb geflogen wurde.
FAUP sei dank!
Christian Rößler bereitet seinen
Tokoloschi auf den Rekordflug vor: 65,30s! Leider
können offizielle Weltrekorde nur auf internationalen
FAI Meisterschaften erflogen werden, insofern
halten wir dieses als inoffiziellen Rekord fest.
Dennoch zeigt diese hervorragende Zeit, was derzeit
möglich ist.
Modelldaten "Tokoloschi"
Gewicht 809g
Motor: Hacker B40 FAI 6 Wdg
Regler: Hacker Master 70P Pylon
Luftschraube: CamSpeed 4,7 x4,7
Akkus: 10 x Sanyo 1950 FAUP pushed & matched
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Wer denkt, das wäre bereits alles gewesen, der irrt gewaltig.
Neben den Österreichern waren diesmal Gäste aus Finnland
(!) anwesend. Und auch Tuomas Pietinen ließ es sich nicht
nehmen, seinem letzten Flug eine besondere Note zu verleihen.
Am Samstag hatte er einen Avionik D bei einem Absturz
verloren, er war mit dem B-Modell unterwegs. Umso erstaunlicher,
was er damit am Sonntag anstellte!
Finnischer Rekord unterboten!
Neuer und alter Finnischer Rekordhalter:
Tuomas Pietinen mit seiner Frau. Sie sind für
eine zweiwöchige Tour nach Deutschland gereist
und haben einen Zwischenstopp in Freckenhorst
eingelegt. Sehr sympathisch und eine absolute
Bereicherung beim Wettbewerb! In der Endwertung
belegte Tuomas Platz 9, ein beachtliches Ergebnis.
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Im letzten Flug der letzten Gruppe - sozusagen auf den
letzten Drücker - flog Tuomas eine 78,00s. Und damit ist
er alter und zugleich neuer finnischer Rekordhalter! Zum
Glück können nationale Rekorde auf regulären Wettbewerben
aufgestellt werden und so konnte Tuomas einen neuen finnischen
Rekord für sich verbuchen. Da er zugleich der alte Rekordhalter
war, ist das einfach ein persönlicher Erfolg und eine
schöne Abrundung für den Besuch und die lange Anreise
nach Freckenhorst.
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